Trailtour vom Schlossberg zu den Schützengräben
Mittel
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Geologische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Wegbeschreibung
Wir starten am Parkplatz bei Schloss Berg in Nennig. Auf einer Anhöhe über dem Ort Nennig erbaut, besteht Schloss Berg aus zwei Burgen: der Unter- und der Oberburg. Dabei handelt es sich um zwei miteinander verbundene Wasserburgen, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Die Unterburg befindet sich in Privatbesitz, die Oberburg - in späteren Jahrhunderten zum Renaissanceschloss umgebaut - beherbergt heute ein Luxushotel, ein Gourmet-Restaurant und ein modernes Spielcasino.
Unsere Tour beginnt recht gemütlich auf weniger anspruchsvollen Wegen und führt uns über die Schlossstraße vorbei am Restaurant „Die Scheune“ in die Weinberge bei Nennig. Von hier geht es vorbei am alten Marktplatz in die Felsstraße und somit zum ersten langen Anstieg. Dieser folgt Höhenmeter um Höhenmeter dem Bachlauf des „Nennigerbachs“. Dieser Wegeabschnitt ist besonders bei den Reiterinnen und Reitern aus der Region beliebt, also bitte nicht wundern wenn hier mal ein Pferd auf dem Flur steht.
Oben angekommen sind wir mitten im Lateswald, einem Privatwald der gleichnamigen Gehöferschaft. Dieser Wald mit seinen riesigen alten Bäumen bietet eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit gegenüber dem üblichen Alltagsstress. Wir nutzen die Gelegenheit und ziehen noch ein paar Schleifen und Bögen durch diesen Wald bevor weiter in Richtung Tettingen laufen. Unweit vom Wingertshof erwartet uns ein toller Trailabschnitt. Viele Richtungswechsel, kleine Hügel, Wurzeln und völlig unterschiedliche Waldformationen begeistern jeden Trail-Läufer und Naturliebhaber. Der letzte Abschnitt dieses Trails führt uns durch alte Schützengräben aus den Kriegsjahren. Sie sind noch heute stumme Zeugen einer grauenhaften Zeit, die auch unser Dreiländereck stark geprägt hat. Rund um den Ortsteil Tettingen finden sich zahlreiche Überreste der ehemaligen Höckerlinie, eine mehrere Kilometer lange Panzersperre aus Beton, wie Narben eingebettet in die Landschaft.
Von den Schützengräben laufen wir entlang saftiger Wiesen und Koppeln zur ersten Doline. Eine Doline ist weder ein Obst noch irgendein langhaariges Tier. Dolinen sind auch keine altertümlichen Instrumente oder Gerätschaften. Als Doline werden trichter-, kessel- oder schlotförmige Hohlformen im Karstgestein mit einem unterirdischen Wasserabfluss bezeichnet. Sie sind geologische Besonderheiten und entstehen durch Lösungsprozesse im verkarstungsfähigen Untergrund. Die erste Doline im Wegeverlauf ist eine Doline mit Schluckloch. Diese weist eine Tiefe von mehreren Metern auf und ist mit einem sogenannten Schluckloch (Ponor) versehen. Dieses Verhindert die Ansammlung von Regenwasser. An regenreichen Tagen kann man das „geschluckte“ Wasser im Untergrund rauschen hören.
Die zweite Doline erreichen wir nach einem kurzen aber anspruchsvollen Trail-Anstieg am Waldrand. Dieser Ort lädt Wanderer regelmäßig zu einer Rast oder zu einem Picknick ein. Die zweite Doline ist eine Lösungsdoline ohne Schluckloch. Hier staut sich das Niederschlagswasser zu einem Teich auf. Dieser ist von einem ökologisch hochwertigen Vegetationsrand umgeben.
Ab jetzt heißt es gemütlich auslaufen oder noch einmal Tempo hoch. Die letzten Meter verlaufen kontinuierlich bergab und bieten einen herrlichen Blick auf das Moseltal, die benachbarte, luxemburgische Grenzgemeinde Remich und am Ende natürlich aus den Weinbergen auf Schloss Berg.